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Punktschrift-Tastatur T8braille 

Grundlegendes:
Blinde PC-Nutzer verfügen oft über ausreichende Fähigkeiten, um mit einer Standard-Zeichentastatur arbeiten zu können. Sind aber keine Vorkenntnisse zu einer solchen Tastatur vorhanden, oder wenn schon Routine beim Gebrauch der mechanischen Braille-Schreibmaschine erworben wurde, kann mit der angebotenen Braille-Tastatur ein höheres Tempo bei der Texteingabe erreicht werden.
Auch wenn Texte in Blinden-Kurzschrift erstellt werden sollen, ist die Braille-Eingabe notwendig.
Das Prinzip ermöglicht es, alle notwendigen Eingaben mit nur 8 Tasten, die meisten sogar nur mit 6 Tasten vorzunehmen. Die Tasten, die in Kombination das gewünschte Zeichen ergeben, werden normalerweise gleichzeitig betätigt.

Artikelnr.: T6-40800

Insgesamt ist das Layout sehr viel kompakter als bei einer Standard-Tastatur (nur 280mm statt 480mm Breite), was wesentlich weniger Bewegung erfordert und die Orientierung erleichtert.
Die Tastatur T8braille ist neben der Texteingabe auch zur vollständigen Steuerung des PC nutzbar, um die Arbeitseffektivität zu erhöhen. Eine zweite Tastatur am PC ist nicht mehr erforderlich.

Durch Umschaltung am Gerät kann zwischen 8- und 6-Punkt-Braille (Eurobraille oder Schreibmaschine) oder auch verschiedenen nationalen Braille-Codes gewählt werden.
Dabei wird die Eingabe von Mehrfachzeichen in 6-Punkt unterstützt. Die Punkttasten 1 6 ergeben also z.B. die Buchstaben ''au'' auf dem Bildschirm.

Bei entsprechender Einstellung ergeben die Braille-Tasten 3 456 und dann 1 45 (Ziffernzeichen d) entweder im Text die Zeichenfolge #d (z.B. für den Braille-Druck) oder die Ziffer 4 für die Schwarzschrift-Darstellung (bessere Lesbarkeit des Textes für Sehende.
Gleiches trifft für das Großschreibezeichen in 6-Punkt zu.

Die Braille-Tastatur T8 ist auch bei Einhändigkeit und anderen motorischen Einschränkungen in ihrer Standard-Ausführung nutzbar, wenn sie im Einstellmodus entsprechend angepasst wird. Dafür kann zwischen drei Methoden ausgewählt werden:

1. einhändige Eingabe (links oder rechts) über einen der beiden 4er Tastenblöcke,

2. 1-Finger-Eingabe über 8 Braille-Tasten und eine Abschluss-Taste,
    Die Tasten zu einem Braille-Code können nacheinander betätigt und dann mit <leer> oder
    <Enter> abgeschlossen werden.

3. vorgezogenes Einrasten der Tasten 7 und 8 bei 8-Punkt-Braille,
    Wenn es schwer fällt, das gesamte Tastenfeld von 8 Tasten gleichzeitig zu betätigen,
    lassen sich die ev. für das Zeichen benötigten Punkte 7 und/oder 8 einzeln vorwählen.
    Danach betätigt man die restlichen 6 Punkte gemeinsam.

Zur effektiveren PC-Bedienung gibt es bei den T8 häufig benötigte Tasten separat, z. B. für die Steuerung des Cursors oder Korrekturen bei der Textverarbeitung. Eine Besonderheit der T8 ist, dass notwendige Statustasten wie Alt, Strg,... nicht mit den Braille-Tasten gemeinsam, sondern vor dem eigentlichen Zeichen betätigt werden und sich danach wieder selbsttätig lösen.

Die 12 Funktionstasten lassen sich durch Umschaltung auch als Ziffernblock nutzen. Außerdem ist es möglich, Tastenkombinationen z.B. zur Steuerung des jeweiligen Screenreaders (JAWS, HAL, ...) oder auch für Textbausteine auf diese 12 Tasten zu legen.

Die Braille-Tastatur wird an einen USB-Port des PC angeschlossen (optional auch noch PS/2), der Parallelbetrieb einer Standard-Tastatur ist so problemlos möglich (aber nicht erforderlich).

Braille-Tastaturen sind in Sonderlayout auch als Einhand-Tastatur für Rechts- oder Linkshänder (siehe unten) oder in Anlehnung an viele mechanische Schreibmaschinen mit senkrecht angeordneten Braille-Tasten (siehe rechts) erhältlich.
Fragen Sie uns!


Tastaturkonzept T8
für körperbehinderte Blinde

 
Wenn die Hand des Nutzers nicht der "Normhand" entspricht, motorische Störungen vorliegen oder gar nur eine Hand nutzbar ist, kann ein individuelles Tasten-Layout sinnvoll sein.

Wir versenden für die Anpassung durch Betreuer den rechts abgebildeten Layout-Baukasten.
Es handelt sich dabei um eine voll funktionsfähige Braille-Tastatur (Punkt-Tasten, Leertaste, neue Zeile und löschen), deren Tasten auf der Metallplatte magnetisch halten und verschieblich sind.

So kann man sich das ergonomisch günstige Layout quasi unter die Hand bauen und gleich erproben. Zum Schluss wird durch den Betreuer auf dem untergelegten Papier eine Skizze erstellt, die Basis für unsere Fertigung wird.
Die Tastatur kann man dabei sowohl als reine 6-Punkt-Tastatur konzipieren (z.B. für Anfänger, Lern- oder leicht Geistigbehinderte), als normale 8-Punkt-Tastatur (immer auch umschaltbar auf 6-Punkt) aber auch als 1-Hand-Tastatur oder gar als 1-Finger-Tastatur.
1-Hand-Tastaturen lassen sich für Rechts- oder für Linkshänder auslegen, wobei die Art der Betätigung am Baukasten noch wählbar ist. Für ein 8-Punkt-Zeichen kann man zunächst die Punkte 7 und 8 betätigen und dann die restliche 6-Punkt-Kombination. Oder man betätigt das   Zeichen in zwei Halbgruppen, entweder, indem man zwischen beiden Tastengruppen wechselt oder die Tastengruppe durch eine Zusatzttaste identifiziert (insgesamt nur 5 Tasten und kein Umsetzen der Hand erforderlich).

Unten sind einige realisierte Variationen zu sehen.

8-Punkt-Tastatur für 1-Hand rechts kleine 8-Punkt für 1-Hand rechts

6-Punkt  für 1-Hand links lernbehindert


oben Entwurf, unten fertige Tastatur 6-Punkt, sehr leichtgängig

8-Punkt für 1-Hand links, auf Braillezeile


Weitere Layouts zur Anregung

Schwarzschrift-Unterstützung
Das Schreiben mit der Punktschrift-Tastatur war natürlicherweise dazu gedacht, Notizen, Dokumente, ... in Punktschrift zu erzeugen, zunächst direkt auf der Schreibmaschine, später auch am Computer zum Ausprägen mit dem Punktschrift-Drucker.
Heute kann es aber darum gehen, vor allem im integrativen Unterricht sehgeschädigter (und ev. mehrfachbehinderter) Kinder, Texte und Aufgabenlösungen zu erzeugen, die von sehenden Lehrern und Mitschülern gelesen werden, also in problemlos lesbarer Schwarzschrift vorliegen sollten. Und dies auch dann, wenn aus didaktischen Gründen (?) zunächst in 6-Punkt-Braille geschrieben wird.
Unsere Braille-Tastaturen unterstützen die Darstellung in gut lesbarer Schwarzschrift. Mit einer optionalen Code-Umschaltung kann von der klassischen Braille-Darstellung
- Mehrfachzeichen wie sch mit nur einem Braille-Zeichen,  
- Ziffern durch Ziffernzeichen + Buchstabe,
- Großbuchstaben durch Großschreibzeichen + Buchstabe,
die für Punktschrift-Dokumente und Kurzschrift nötig ist, in die für Schwarzschrift optimale Darstellungsweise gewechselt werden.
Mehrfachzeichen werden dann ausgeschrieben, die Ziffer 1 erscheint nicht als #a im Schwarzschrift-Dokument, der Großbuchstabe A nicht als $a sondern als 1 bzw. A. Auch vom Bildschirmansage-Programm werden die Eingaben dann _richtig_ buchstabiert.
Die Integrationsprobleme bei der notwendigen Verwendung der Brailleschrift lassen sich so im Alltag vielleicht etwas verringern.

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